Verhaltenstherapie erklärt

Der Verhaltenstherapie liegt die Lerntheorie zu Grunde. Es wird davon ausgegangen, dass die meisten emotionalen Schwierigkeiten entweder auf Defizite im Gelernten oder auf gelernte Denk- und Verhaltensmuster zurückgehen, welche möglicherweise einmal hilfreich waren, sich im Verlauf des Lebens jedoch als unangemessene und unter Umständen krankmachende Denk- und Verhaltensweisen herausstellen. Das bedeutet: Das für die Lebensgestaltung und Lebensbewältigung Notwendiges noch nicht gelernt wurde oder das bereits Gelernte sich als psychisch oder sozial ungünstig herausstellt.

Die Verhaltenstherapie setzt an genau dieser Stelle an. Mit Hilfe von speziellen Übungen sollen noch fehlende Fähigkeiten und Kompetenzen aufgebaut und ungünstige Lernerfahrungen verändert werden. Es geht also um das Neuerlernen angemessener, hilfreicher und zielführender oder eben um das Umlernen ungünstiger, nicht hilfreicher Denk- und Verhaltensmuster.

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist die modernste Form der Verhaltenstherapie.

Sie gehört zu den besonders effektiven und wirkungsvollen sowie wissenschaftlich gut untersuchten Therapieverfahren.
Dabei geht es um das Erkennen, Überprüfen und, wenn notwendig, um das Verändern des Denkens der betreffenden Person, also von verinnerlichten Normen, Werten und Maßstäben sowie von sogenannten automatischen Gedanken, weil diese in aller Regel für das Entstehen emotionaler Schwierigkeiten maßgeblich verantwortlich sind.
Im Rahmen der KVT werden diese krankmachenden Normen aufgedeckt und verändert. Mit Hilfe strukturierter Arbeits- und Trainingsstrategien werden die neuen Denk- und Bewertungsmuster in Alltagssituationen umgesetzt, damit das theoretisch gewonnene Wissen im Rahmen neuer Erfahrungen verankert werden kann. Hier gilt: Je häufiger das neue Denk- und/oder Verhaltensmuster angewandt wird, um so stabiler wird es und umso einfacher kann es auch in stressigen Situationen abgerufen werden.